Samstag, 19. Januar 2008

Nach Benaulim in Goa nun Finale in Dehli

Die Rueckreise von Hampi nach Goa war hervorragend. Der Zug brauchte zwar fuer die 397 km fahrplanmaessig 8 Stunden, aber es war komforttechnisch kein Vergleich zur Holterdipolterfahrt mit dem Bus.

Die 8 Stunden vergingen auch irgendwie wie im Fluge. Man konnte sich in einem der Hochbetten lang machen und sich sacht in den Schlaf schaukeln lassen oder aber die zum Teil atemberaubende Landschaft geniessen, die vor dem Fenster vorbeizog. Die Verpflegung in indischen Zuegen ist hervorragend, sowohl durch fliegende Haendler als auch die Bahn selbst.

In Margao, der groessten Stadt Goas, stiegen wir aus und fuhren mit der Rikscha direkt zum Strand, wo wir bereits uns in einem Strandbungalow eingemietet hatten. Und ca. 10 Stunden, nachdem wir Hampi inmitten des indischen Hochplateaus verlassen hatten, schwammen wir wieder im indischen Ozean. Der Strand war angenehm, und auch wenn er nicht mit den relativ einsamen Straenden in Gokarna und auch nicht mit deren Buchten mithalten konnte, so war dies sicherlich ein deutlich schoeneres Ende als dies in Panjim oder in Goa moeglich gewesen waere.

Das Essen in unsere Unterkunft war auch sehr lecker und das Bier liessen wir uns auch schmecken. Benaulim hat ein beschaulisches Pauschaltouristenpublikum, 2km strandaufwaerts liegt jedoch Colva, was bereits in deutlich festerer Pauschaltouristenhand liegt, die dort anscheinend auch auf entsprechende Bespassung wie Paragliding etc. legen.

Am naechsten Morgen schwammen wir noch zwei, drei Bahnen im Meer, bevor wir uns Richtung Flughafen aufmachten. Der Flug selbst mit Spicejet war wieder ereignisarm, wenn man davon absieht, dass die Inder das mit dem Handy nicht so genau nehmen. Auf 10 000 m Hoehe schaut man sich doch mal ganz gerne ein paar Videos auf dem Handy an... Stoert auch ausser den Deutschen an Board scheinbar niemanden.

In Delhi gibt es sogenannte Pre Paid Taxi Staende, die von der Polizei betrieben werden und die dafuer Sorge tragen sollen, dass man als armer unwissender Tourist nicht in die Handy raffgieriger Taxischurken faellt. Doof nur, wenn die Polizisten selbst auch nicht besser sind. Unser Ticketverkaeufer zumindest nahm es mit dem Wechselgeld nicht so genau und wenn Twofifty und Twofifteen auch so aehnlich klingt, kann man ja mal ein wenig Rueckgeld in die eigene Tasche stecken. Leider fiel uns das erst im Taxi auf und somit blieb die Gaunerei ungeraecht!

Wir naechtigten wieder in Pahar Ganj auf dem Main Bazar, wo wir auch schon die erste Nacht unseres Urlaubs verbrachten. Wir hatten zwar zwischenzeitlich versucht, in anderen Stadtteilen etwas zu finden, aber da waren durchgehend leider andere schneller gewesen als wir.

Nach einem kurzen Abendessen auf der Dachterrasse des Shelton Hotels gingen wir auch frueh ins Bett, da wir bereits um 6 Uhr uns Richtung Bahnhof in Hampi, bzw. Hospet gemacht hatten.

In der Nacht kamen dann wieder schnell Mordgelueste gegen die wilden Hunde in Indien auf, da irgendsoeine Dreckstoele die halbe Nacht nichts besseres zu tun hatte, als fortwaehrend zu bellen. Tagsueber liegen diese verlausten Dinger dann schlafend in der Sonne rum.

Als dann heute morgen um 9 Uhr (Samstag ist in Indien ein relativ normaler Werktag) zwei Daecher weiter irgendeine unsinnige, aber auf jeden Fall laute Maschine angeschmissen war, war es mit dem Schlaf auf jeden Fall vorbei.

Nach einem maessigen Fruehstueck mit miserablen Service auf einer eigentlich schoenen Dachterrasse ging es dann mit schlechten Nachrichten weiter. Turkish Airlines hat unseren Flug, der eigentlich auf 4.45 am festgesetzt war, mal eben auf 1.15 pm gesetzt und somit uns eine weitere Nacht in diesem schoen lauten Hotel bescherrt. Danke!

Mit der Rikscha fuhren wir dann auf den Gewuerzmarkt, endlich mal ein schoenes Erlebnis, die unbekannten Gerueche, die grossen Saecke mit Chili und Kurkurma und Ingwer und und und. Ausgestattet mit Gewuerzen fuer die naechsten 30 Jahre verliessen wir den Markt uns besichtigten das Rote Fort. Dahin wollten wir mit einer Rikscha fahren, aber anscheinend konnte uns unser Rikschafahrer nicht wirklich verstehen. Anstatt dahin zu fahren, fuhr er nach einiger Zeit ploetzlich in die Gegenrichtung, um uns dann mitten im Nirgendwo sagen zu wollen, dass hier der Eingang zum Fort sei. Fuer einen Weg, der zu Fuss vielleicht 20 Minuten gedauert haette, brauchten wir verfahrens- und verkehrsbedingt dann ca. 45 Minuten.

Das Fort selbt hat Shah Jahan erbauen lassen, der auch fuer die groesste Moschee Indiens (Platz fuer 25.000 Betende) und fuer das Taj Mahal verantwortlich war. Ein Wahnsinnsbau, in deren grossflaechigen Parkanlagen man auch endlich mal Ruhe findet vor dem Laerm und Dreck Delhis Strassenverkehrs. Zudem stehen hier zahlreiche eindrucksvolle und gleichzeitig verspielte Bauten aus 1001 Nacht.



Nach einiger Zeit machten wir uns auf Richtung der Moschee, hatten hier aber das Pech, dass diese gerade den Glaeubigen vorbehalten war. Also machten wir uns auf die Suche nach den letzten Punkten auf unserer Einkaufsliste, was uns zwar durch die ganze Stadt trieb, aber leider nicht zu einem Erfolg.

Einen ersten Abendsnack gab es dann in einem aehnlichen Drehrestaurant wie in Jaipur, nur waren hier die Preise noch abgehobener. Daher gab es dann richtiges Abendessen dort, wo wir auch am ersten Abend in Delhi vor gerade mal dreieinhalb Wochen (unverstellbar irgendwie) assen. So schliesst sich der Kreis, wir schlafen wieder im selben Hostel, essen wieder im selben Restaurant, und wer weiss, vielleicht stoeren uns heute nacht wieder die selben Hunde mit ihrem Gebelle!

Morgen um 10 Uhr morgens geht es dann zum Flughafen und von da ueber Istanbul, wo wir dank der Umstellung anstelle 5 nur noch eine Stunde Aufenthalt haben, zurueck nach Duesseldorf, wo wir puenktlich zum Ende der Tagesschau hoffentlich ankommen werden.

So, Indien 2008! Das war's!

Mittwoch, 16. Januar 2008

Hampi

So,

Hampi selbst ist eine wunderschoene Stadt, wenn sie nicht gerade Zentrum von irgendwelchen Festivitaeten ist (siehe unten).

Hier in dieser wahnsinnigen Natur stehen so viele Tempel rum, darunter auch der Vittalha Tempel, der zum Weltkulturerbe gehoert, dass man irgendwann nur noch dran vorbeilaeuft. Folgender Steinwagen ist Teil des Vittalha Tempels:



Doch nicht nur Sehenswuerdigkeiten gibt es hier irgendwo zu viele, sondern (zumindest gestern) auch zu viele indische Touristen und vor allem zu viel Hitze. Die Mittagshitze muss man in irgendwelchen schattigen Plaetzen verbringen. So haben wir es dann auch die letzten Tage gehandhabt und so den Zenith der Sonne bei einem kuehlen Lassi (kuehles Joghurtgetraenk in Ausfuerhungen wie suess, salzig, fruchtig, Cafe etc. )passieren lassen. Nachmittags waren wir mit Raedern unterwegs, um die entlegeneren Orte wie das Royal Centre aufzusuchen. Hier waren zum einen generell weniger Touristen, und es war auch nicht mehr so drueckend heiss. Ein Teil dieser koeniglichen Anlagen ist das Lotus Mahal:



Die Abende ist hier nicht viel los. Aufgrund der Heiligkeit des Ortes ist Bier nicht erlaubt und so kann man in den Restaurants weitere Lassis trinken oder verrueckterweise auch mal einen Ingwertee, in der Unterkunft spielen oder ein paar Touristeneinkaeufe erledigen. Diese Optionen beschreiben nebem dem obligatorischen Essengehen ganz gut unsere Abende hier.

Heute morgen sind wir frueh aufgestanden, um gleich auf die andere Seite des Flusses mit der Faehre zu fahren. Dabei kam uns Laxmi, eine Elefantendame, die hier eine der lebendigen Tempelattraktionen ist, auf ihrem Weg zu ihrem morgendlichem Bad im Fluss buchstaeblich in die Quere.

Nachdem wir ihrem Bad kurz beiwohnten, ging es wie geplant mit der Faehre auf die andere Seite, die ganz anders war. Viel ruhiger und viel relaxter ging es hier zu. Zudem war es dort viel gruener. Wir liehen uns erneut Raeder und fuhren damit zu einem auf einem Berg gelegenen Tempel, der Hanuman, dem Affengott geweiht ist, und zu Anegondi, der ehemaligen Hauptstadt des Reiches Viajahanga (oder so).



Vor allem genossen wir aber die Landschaft, Palmen und Bananenplantagen wechselten sich hier mit den satten Gruentoenen zahlloser Reisfelder ab. Wir entdeckten im Hinterland kleine Tempelanlagen, die fernab der Touristenpfade versteckt waren und die an malerischen kleinen Seen gelegen waren.

Mittags waren wir wieder auf der Hampiseite, um hier die letzten Einkaeufe zu taetigen, noch mal lecker Essen zu gehen und unsere Reise morgen gen Goa einzutueten.

Entgegen der vorangegangenen Aussage, es gaebe keine Ueberraschungen bei der Route mehr, werden wir morgen abend doch noch mal in Benaulim am Strand anstatt in einem staettischen Moloch uebernachten. Am Freitag dann aber wie geplant geht es mit dem Flieger nach Delhi - schnief!!

Stress in Hampi

Soderle,

wir sind jetzt den dritten und letzten kompletten Tag in Hampi. Morgen um 5.30 verlassen wir die Stadt, um vom nahe gelegenen Hospet mit dem Zug nach Goa zu fahren.

Hampi wurde im Lonely Planet als verschlafenes Nest angepriesen und auch verschiedene Freunde hatten die Stadt so dargestellt. Wir hatten in den letzten beiden Tagen einen ganz anderen Eindruck gewonnen. Gestern war hier wohl Sonnwende (oder sowas), was bei den Indern einen Feiertag darstellt. Das bewirkte, dass ca. 1,5 Millarden Inder sich in den letzten Tagen hier durch die Gassen gequaetscht haben, bzw. die zahllosen Tempel drumherum besichtigt haben.

Viele dieser Inder scheinen bisher Europaeer als eine Erfindung der Medien verstanden zu haben, denn wir haetten kaum mehr Aufmerksamkeit gewinnen koennen, wenn uns gruene Tentakel aus der Stirn wachsen wuerden. Offenstehende Muender und starrende Blicke waren noch die harmlosen Varianten. Dutzende Male wurde man die indischen Standardfragen gefragt:

What is your country?

What is your name?

Das fragt quasi jeder, der drei Brocken Englisch kann. Redegewandtere legen noch wie folgt nach:

First time India?

First time Hampi?

How long you are here?

Da gestern viele hier in Hampi zu Besuch haben, hatten auch viele eine Kamera dabei. Viel interessanter als die ganzen Tempel waren aber diese komischen weissen Menschen. Daher wurde man vor allem vom indischen Heranwachsenden so oft nach Fotos (only one photo, please) gefragt, dass man irgendwann nur noch mit Blick nach unten und zuegigen Schrittes allen Indern davon gelaufen ist. Auch das hat jene nicht gestoert, denn die rannten einfach hinterher.

Nur deutliche Worte (Thank you, please stop it!) brachten einen gewissen Aufschub.

Das Festival ist heute vorbei und die Hauptstrasse, die gestern verstopft war, ist heute nahezu gaehnend leer. Fotos wollte heute noch niemand von uns. Herrlich!!

Montag, 14. Januar 2008

Gokarna und Hampi

In Gokarna waren wir insgesamt vier Tage. Dort hatten wir gerade die perfekte Mischung zwischen fantastischem Sandstrand und interessantem Staedtchen in greifbarer Naehe.





Gestern dann verliessen wir diesen herrlichen Ort, um mit dem Public Bus von der Kueste Karnatakas (so heisst der Staat hier) nach Hampi zu fahren. Fuer die 300 km Strecke (Luftlinie) brauchte der Bus ziemlich genau 10 Stunden. Wir fuhren um 7 Uhr los und liessen uns die kommenden Stunden mal richtig schoen durchschuetteln. Unterm Strich war es aber weniger schlimm als angenommen.

Sobald man wieder in touristerischen Gefilden unterwegs ist, wird auch die www Anbindung wieder deutlich besser. So auch in Hampi, mitten im suedlichen Hochland von Indien. Diese abermals heilige Stadt hatte ihre Hochphase irgendwann zwischen 1400 und 1500. Davon zeugen noch eindrucksvolle Tempelanlagen, die hier scheinbar wahllos in der Landschaft verstreut sind.

Insgesamt sieht die Landschaft total irr aus, da ueberall gigantische Felsbrocken umherliegen, fast als ob Riesen nach dem Spielen ihre Murmeln liegen gelassen haben. Mit der Ruhe Gokarnas kann es Hampi nicht aufnehmen, denn die Stadt, gerade die Hauptstrasse, die direkt auf folgenden Turm zufuehrt, muss sich an Hektik und Stress nicht hinter Grossstaedten verstecken.



Gottseidank beschraenkt sich dieser Trubel auf die Hauptstrasse und in den Quer- und Parallelstrassen geht es deutlich ruhiger zu. Unser erstes Hotel, das Rama Guest House, lag jedoch an einer der staerker befahrenen Nebenstrassen und unser Zimmer ging auf die Strasse raus, so dass wir ab 5.30 nur noch wenig Schlaf fanden.

Deswegen sind wir heute morgen ins hinterste Eck in eine kleine Unterkunft mit nur zwei Zimmern gezogen. Ganz ohne Lonely Planet Empfehlung. Verrueckt!!!

Die Tempelanlagen selbst sind schon recht eindrucksvoll. Wenn man die Hauptattraktionen hinter sich laesst, wird es auch etwas ruhiger und angenehmer. Besonders nett fanden wir es am Fluss und im Mango Tree, einem super idyllischem Restaurant unter einem gigantischen Mangobaum gelegen, das aufgrund der Terrassenanordnung jedem Gast perfekten Blick auf das Panorama mit Fluss und Riesenfelsen bietet.

Morgen werden wir uns mal wieder Raeder leihen, um das ruhigere Umland zu erkunden.

Soeben haben wir unser Zugticket fuer den kommenden Donnerstag gebucht, um wieder nach Goa zu fahren. Von dort geht es einen Tag spaeter nach Delhi und von dort am Sonntag wieder ueber Istanbul zurueck nach Deutschland.

Und entgegen der vorangegangenen Stationen, die manches Mal von heute auf morgen grundlegend veraendert worden sind, sind diese Stationen definitiv. Vielleicht finde ich bis dato noch mal Gelegenheit, hier letzte Eindruecke zu hinterlegen.

Freitag, 11. Januar 2008

Gokarna

Hallo,

die Internetverbindung ist hier so langsam, dass ich meine heutige Nachricht auch auf ein Stueck Papier schreiben, hier in einer der zahlreichen Plastikflaschen verpacken und in den indischen Ozean schmeissen koennte, wahrscheinlich waere sie dennoch schneller bei Euch als es hier ins Netz zu stellen.

Das haengt auch damit zusammen, dass wir mittlerweile die ausgetretenen Touristenpfade hinter uns gelassen haben und nun in Gokarna, einer heiligen und eher von Pilgern als Touris besuchten Stadt suedlich von Goa, sind.

Hier findet man endlich die nahezu menschenleeren Straende, die wir uns von Goa gewuenscht hatten. Die Touris hier sind auch durchgehend Rucksackurlauber und nicht die Trolli-Britten, die Patnem besetzt hatten.

So verbringen wir die Tage mit am Strand rumliegen, mit dem Boot oder zu Fuss nach Gokarna laufen oder ueber die seichten Huegel an der Kueste zu noch leereren Straenden weiterlaufen, die so malerische Namen wie Paradise Beach und Half Moon Beach. Der Strand, an dem unser Bungalow steht, heisst Om Beach.

Gerne wuerde ich Euch mit Bildern neidisch machen, aber das Netz bricht dann vermutlich zusammen, daher machen wir das vielleicht in der naechsten Station. Uebermorgen werden wir vermutlich mit dem Public Bus ca. 10 Stunden ins Landesinnere nach Hampi fahren ... wenn es so kommt, wie wir es heute planen.

Gruss aus der Sonne

Dienstag, 8. Januar 2008

Am Strand von Patnem in Goa

So,

wir sind jetzt den dritten Tag in Goa und haben uns einen etwas intensiveren Eindruck machen koennen. Was erstmal einen grossen Unterschied zu Rajasthan darstellt, ist, dass es hier ueberall gruen ist. Palmen, Reisanbau, etc. Dazu scheint es den Leuten hier auch besser zu gehen, da man deutlich weniger auf den Strassen von Haendlern, aber auch von Bettlern angesprochen wird. Wir haben hier aber auch schon Fertigungsanlagen von D-Link, Siemens und Ratiopharm gesehen - Goa scheint also noch andere Erwerbsquellen neben dem Tourismus zu haben.

Zudem ist dieses Gebiet relativ katholisch und nicht so hinduistisch. Das bedeutet auch, dass nicht einfach Kuehe mitten durch die Staedte traben. Unterm Strich ist es auf jeden Fall sehr schoen hier.

In Panaji sind wir bereits vorgestern wieder abgereist, nachdem wir uns die portogueischen architektonischen Ueberreste angesehen haben. Malerisch, aber doch schon zum Teil etwas in die Jahre gekommen. Mittlerweile werden aber einige Kolonialbauten wieder liebevoll restauriert und zum Beispiel zu Hotels gemacht. So auch das Panjim Inn, ein Hotel in Panaji, in dem wir ein herrliches Fruehstueck geniessen konnten.

Mit dem Linienbus ging es dann in den Sueden erst bis nach Margao, dort mussten wir umsteigen in den Bus nach Canacona und das letzte Stueck zum Patnem Beach nahmen wir die Rikscha. Am Strand entlang ziehen sich zig kleine "Hotel"-Betriebe entlang, die meistens Huetten und manchmal auch richtige Zimmer vermieten. Wir entschieden uns fuer die Huettenloesung und haben nun eine Unterkunft ca. 40 m vom Meer, ohne Meeresblick, aber mit massivem Meeres- und Palmenrauschen.



Obwohl wir mit Patnem schon einen der abgelegensten Straende gewaehlt haben, ist es auch hier schon relativ touristisch. Der Strand ist fest in weisser Hand und vorwiegend von Englaendern bevoelkert. Wie man es von diesen kennt, saufen die die anderen Nationen auf jeden Fall deutlich in die Knie, haengt aber auch ein wenig mit der Art an Englaendern zusammen, die hier Urlaub machen. Alles schon recht schick und der Anteil der tatsaechlichen Rucksackurlaubern ist hier sicherlich die Minderheit.

Man kann hier dennoch sehr gut seine Zeit totschlagen und nix anderes haben wir hier gemacht. Das Meer ist herrlich, optimal temperiert und hat ordentliche Wellen. Das Essen und (endlich auch mal) das Bier ist bezahlbar und die ganzen Restaurants / Hotels bieten fantastische Moeglichkeiten fuer bestes Abendessen direkt am Strand.

Die Temperaturen liegen irgendwo zwischen 30 und 35 Grad im Schatten, deswegen haben wir uns auch die meiste Zeit des heutigen Tages darin aufgehalten. Der Strandsand ist so heiss, dass man ohne Sandalen kaum darauf laufen kann, ohne sich die Fusssohlen zu verbrennen. Das sind Probleme ....

Wir werden vermutlich dennoch morgen schon weiterreisen und Goa verlassen. Etwas weiter im Sueden liegt Gokarna und es heisst, dort ist es noch deutlich ruhiger bei gleicher Strandqualitaet.

Sonntag, 6. Januar 2008

Von Udaipur ueber Ahmedabad nach Panaji in Goa

Den letzten Tag in Udaipur haben wir eher gemaechlich dahin schleichen lassen. Nach dem Fruehstueck auf unserer Hosteldachterrasse (siehe Bild weiter unten) besuchten wir noch den Jagdisch Tempel und einen weiteren Tempel in der Naehe des City Palace, ueber den sich der Lonely Planet ausschweigt und der Tempelwaechter war des Englischen nicht ausreichen maechtig, um die Frage nach dem Namen zu verstehen.

Der Jagdish Tempel ist auf jeden Fall superschoen und hat eine sehr angenehme Stimmung, die durch den "Frauengottesdienst" oder die "Frauensprechgruppe", die im Tempelraum zusammen sass, noch unterstuetzt wurde.



Der Trubel, das staendige Gehupe und das permanente "Here cheap", "come here, take a look" und "best price" Gelaber ging uns recht zuegig auf die Nerven, also flohen wir auf die deutlich ruhigere Hanuman Ghat Seite, wo wir auf der Dachterrasse des Dream Heaven, unserem eigentlichen Wunschhostel in Udaipur, was aber leider ausgebucht war, einen herrlichen Ort zum Ausspannen und Fuesse hochlegen fanden.

Dort verbrachten wir die naechsten Stunden, genossen Tee und Speisen sowie die Aussicht auf den lebhaften Teil Udaipurs. Es war herrlich, einfach mal nix zu tun ausser Tagebuch zu schreiben und die naechsten Tage zu durchdenken.



Nach einer anschliessenden Massage und dem Sonnenuntergang von der Hosteldachterrasse gingen wir auf einer anderen Dachterrasse essen, um diesem herrlich faulen Tag die Krone aufzusetzen. Was das Lokal betrifft, hatten wir Udaipur wohl am Abend zuvor im Udai Kothi bereits die Krone aufgesetzt, denn an diese hohe Messlatte kam das Jagat Niwas Palace Hotel nicht heran.

Bald darauf gingen wir ins Bett, denn am naechsten Tag ging es bereits um 5 Uhr los mit dem Taxi nach Ahmedabad. Laut unserem Hostelmenschen sollte die Fahrt fuer ca. 260 km 5 Stunden dauern. Unser Fahrer, der um kein Ueberholmanoever verlegen war, brachte es in 3.20 Stunden hin. Respekt, auch wenn wir einige Male die Hosen voll hatten aufgrund des heran nahenden Gegenverkehrs.

Von Ahmedabad flogen wir mit Zwischenstop in Mumbai (den wir im Flugzeug verbrachten)weiter nach Goa. Als wir dort aus dem Flugzeug ausstiegen, fiel uns als erstes die massive Hitze auf. In Rajasthan waren es manchmal bis zu 25 Grad, hier waren es gleich 33.

Der Flug war so nicht geplant, aber fuer die 745 km, die es laut MSN Maps sind, haetten wir sicherlich mehr Zeit in den Zuegen verbracht, als die 14,5 Stunden, die MSN errechnet. Zudem sind aufgrund der Ferienzeit die Zuege hier auf mehrere Tage ausgebucht. Fliegen war also, wenn man weniger Zeit als Geld hat, auf jeden Fall die bessere Wahl.

Vom Flughafen fuhren wir mit Taxi und Linienbus nach Panaji, der Hauptstadt Goas. Ausser das man hier saugut essen gehen kann, haben wir hier noch nicht viel erlebt. Unser Hotel ist aber etwas ueberteuert, daher werden wir uns morgen auch gleich Richtung Sueden zu den Straenden Palolems und. Patnem aufmachen.

Im letzten Post sah die Route zwar noch anders aus. Aber das ist ja das Geile am Reisen, dass man nie weiss, wo man in 2 oder 3 Tagen ist.

Samstag, 5. Januar 2008

Pushkar und Udaipur

Am vorletzten Tag in Pushkar liehen wir uns einen Roller aus, um unseren Aktionsradius zu vergroessern. An den Verkehr in dieser Kleinstadt (Pushkar hat ca. 15.000 Einwohner) konnte man sich gewoehnen, auch wenn ich ab und an auf die rechte Seite beim Fahren rutschte, was in einem Land mit Linksverkehr nicht die beste Idee ist.

Wir besuchten morgens den Satrivi Tempel, von dem man trotz des diesigen Wetters eine tolle Aussicht auf Pushkar hat.


Danach ging es mehrere Kilometer ins Umland, wo der Lonely Planet uns mehrere Shiva Tempel versprochen hatte. Wir fanden nur 2, aber der Weg ist das Ziel, und eine Fahrt ins Umland, weg von den anderen Touristen war auf jeden Fall interessant.

Zurueck in Pushkar verirrten wir uns in ein Luxushotel, was wir zuerst fuer einen Tempel hielten. Dann schon lieber wieder ins Sunset Cafe, von wo man eine tolle Aussicht auf den See und die Ghats (heilige Badebecken am Ufer des Sees) hat.



Danach wieder im Seventh Heaven wieder tolles Abendessen geniessen und mit anderen Travellern ungezwungen ueber die besten Routen diskutieren.

Am naechsten Tag Fruehstueck im Seventh Heaven (wohl sicherlich unser absoluter Lieblingsplatz in Pushkar) und nach einem letzten Bummel und ein paar Einkaeufen ins Hotel zurueck. Das ich die Paesse und die Kreditkarten beim Hosekaufen in einem Laden liegen liess, ist nicht so wichtig, da ich mit einem nicht mal blauen Auge davon kam. Alles war noch da, als ich es zwei Stunden spaeter wieder abholte ... Glueck gehabt.

Der Zug nach Udaipur fuhr wieder von dieser graesslichen Stadt Ajmer, aber da wir mit dem Taxi direkt zum Bahnhof fuhren, blieben wir davon verschont.

Die Fahrt nach Udaipur (300 km) dauerte deutlich laenger als angenommen. Der Schaffner hatte die Ankunftszeit mit "nach 9 beschrieben", was auch stimmte, wenn man bedenkt, dass halb 11 auch durchaus nach 9 ist.

Unser Hostel in Udaipur (leider keine Webseite) ist herrlich am Ufer des Sees gelegen. Wir haben eine fantastische Dachterrasse, auf der wir fruestuecken koennen und von der wir Blick auf das bekannte Lake Palace Hotel und den City Palace haben. Hier eine kleine Impression von unserem Fruehstueck:


Udaipur ist fuer indische Verhaeltnisse blitzeblank, es gibt eine Strassenreinigung, oeffentliche Muelltonnen und eine Muellabfuhr. Die Bauten hier sind super eindrucksvoll, dafuer ist es hier auch schon recht touristisch.

Wir besuchten den City Palace und die Insel Jagmandir (die teilweise Pate stand beim Bau des Taj Mahal in Agra) und den Bahnhof, um unsere weitere Reise Richtung Suede zu planen.


Leider erhielten wir hier einen kleinen Daempfer, denn die Zuege Richtung Sueden sind alle pickepackevoll, daher aenderten wir unsere Plaene massiv. Wir werden nun morgen, am Sonntag nach Amedabad fahren und von dort nach Goa fliegen. Alles andere wuerde dafuer sorgen, dass wir kostbare Urlaubszeit in Staedten verbringen muessten, in denen wir nicht sein wollen und so sind wir morgen abend schon in Goa.

Abends gingen wir nach dem Besuch einer rajasthanischen Tanzveranstaltung noch dekadent im Udai Kothi essen.

Fantastischer Service traf hier auf fantastisches Essen in einer fantastischen Umgebung mit einem fantastischen Ausblick auf City Palace, Lake Palace und See im allgemeinen - unterm Strich also in jedem Fall fantastisch ;)

Wir haben heute noch einen Tag hier in Udaipur und werden uns noch ein zwei Tempel ansehen und vielleicht noch mal einen Yoga Kurs machen (vielleicht auch ich, ja).

Morgen abend sind wir dann in Goa, so ganz vorstellen kann ich mir das noch nicht. Erstes Ziel dort sind die Straende im Norden rund um Arambol. Und so siehts da au:

Dienstag, 1. Januar 2008

Silvester in Pushkar


Mein Bruder hatte Pushkar schon als seine indische Lieblingsstadt bezeichnet und jetzt, nach etwas mehr als einem Tag kann ich ihn verstehen.

Die Stadt hat etwas unglaublich entspanntes. Zwar gibt es hier auch Shop an Shop an Shop an Shop. Aber die Verkaeufer sind hier weniger draengend als in Delhi oder Jaipur. Die ganze Stadt zieht sich um den heiligen See Pushkar, an dem Brahma mal irgendwann als Baer erschienen sein soll und defacto Ghandis Asche auch hineingestreut wurde. Der See ist eingefasst rund um von Treppen und dahinter sind meist in blau gehaltene Tempelanlagen.

Wenn man am See steht, verschwindet das geschaeftige Treiben aus dem Kopf, durch das man sich eben noch durchgekaempft hat.

Wir haben gestern erst einen kleinen Spaziergang gemacht und sind anschliessend essen gegangen, schoen auf einer Dachterasse im letzten Schein der untergehenden Sonne. Danach sind wir gegen 21 Uhr schon im Hotelzimmer gewesen und haben dort bis 24 Uhr unsere Biervorraete aufgebraucht (Pushkar als heilige Hindi Stadt verkauft oeffentlich keinen Alkohol).
Der Abend war zweisamer und ruhiger als jedes andere bisher verbrachte Silvester, aber das machte gerade den Reiz aus. Ein super angenehmer Abend. Um 12 gingen wir auf die Dachterasse und blickten auf die einzelnen Raketen, die ueber Puskar aufstiegen.

Heute morgen liehen wir uns Raeder aus und erkundigten so die Stadt, was deutlich schneller und komfortabler ging als am Tag zuvor, wenn gleich man auch nicht ueberall Rad fahren konnte, weil es haeufig zu voll war. Morgen werden wir unseren Aktionsradius nochmal steigern, wenn wir uns ein Moped mieten. Heute und auch morgen stehen zahlreiche Tempelbesichtigungen auf der Agenda.

Unser Hotel in Pushkar ist schoen ruhig am Stadtrand gelegen, aber heute abend waren wir in dem Hotel essen, in das wir urspruenglich wollten. Leider war dieses schoene Hotel in Pushkar ausgebucht, als wir uns einbuchen wollte. Aber dafuer gehen wir da jetzt wohl jeden Tag essen.

Wir haben hier noch eineinhalb Tage und freuen uns auf jede Minute hier. Pushkar ist in Rajasthan auf jeden Fall ein Muss.

Bis die Tage. Die naechste Station ist Udaipur im Sueden Rajasthans und danach geht es vermutlich direkt weiter nach Mumbai...