Samstag, 19. Januar 2008

Nach Benaulim in Goa nun Finale in Dehli

Die Rueckreise von Hampi nach Goa war hervorragend. Der Zug brauchte zwar fuer die 397 km fahrplanmaessig 8 Stunden, aber es war komforttechnisch kein Vergleich zur Holterdipolterfahrt mit dem Bus.

Die 8 Stunden vergingen auch irgendwie wie im Fluge. Man konnte sich in einem der Hochbetten lang machen und sich sacht in den Schlaf schaukeln lassen oder aber die zum Teil atemberaubende Landschaft geniessen, die vor dem Fenster vorbeizog. Die Verpflegung in indischen Zuegen ist hervorragend, sowohl durch fliegende Haendler als auch die Bahn selbst.

In Margao, der groessten Stadt Goas, stiegen wir aus und fuhren mit der Rikscha direkt zum Strand, wo wir bereits uns in einem Strandbungalow eingemietet hatten. Und ca. 10 Stunden, nachdem wir Hampi inmitten des indischen Hochplateaus verlassen hatten, schwammen wir wieder im indischen Ozean. Der Strand war angenehm, und auch wenn er nicht mit den relativ einsamen Straenden in Gokarna und auch nicht mit deren Buchten mithalten konnte, so war dies sicherlich ein deutlich schoeneres Ende als dies in Panjim oder in Goa moeglich gewesen waere.

Das Essen in unsere Unterkunft war auch sehr lecker und das Bier liessen wir uns auch schmecken. Benaulim hat ein beschaulisches Pauschaltouristenpublikum, 2km strandaufwaerts liegt jedoch Colva, was bereits in deutlich festerer Pauschaltouristenhand liegt, die dort anscheinend auch auf entsprechende Bespassung wie Paragliding etc. legen.

Am naechsten Morgen schwammen wir noch zwei, drei Bahnen im Meer, bevor wir uns Richtung Flughafen aufmachten. Der Flug selbst mit Spicejet war wieder ereignisarm, wenn man davon absieht, dass die Inder das mit dem Handy nicht so genau nehmen. Auf 10 000 m Hoehe schaut man sich doch mal ganz gerne ein paar Videos auf dem Handy an... Stoert auch ausser den Deutschen an Board scheinbar niemanden.

In Delhi gibt es sogenannte Pre Paid Taxi Staende, die von der Polizei betrieben werden und die dafuer Sorge tragen sollen, dass man als armer unwissender Tourist nicht in die Handy raffgieriger Taxischurken faellt. Doof nur, wenn die Polizisten selbst auch nicht besser sind. Unser Ticketverkaeufer zumindest nahm es mit dem Wechselgeld nicht so genau und wenn Twofifty und Twofifteen auch so aehnlich klingt, kann man ja mal ein wenig Rueckgeld in die eigene Tasche stecken. Leider fiel uns das erst im Taxi auf und somit blieb die Gaunerei ungeraecht!

Wir naechtigten wieder in Pahar Ganj auf dem Main Bazar, wo wir auch schon die erste Nacht unseres Urlaubs verbrachten. Wir hatten zwar zwischenzeitlich versucht, in anderen Stadtteilen etwas zu finden, aber da waren durchgehend leider andere schneller gewesen als wir.

Nach einem kurzen Abendessen auf der Dachterrasse des Shelton Hotels gingen wir auch frueh ins Bett, da wir bereits um 6 Uhr uns Richtung Bahnhof in Hampi, bzw. Hospet gemacht hatten.

In der Nacht kamen dann wieder schnell Mordgelueste gegen die wilden Hunde in Indien auf, da irgendsoeine Dreckstoele die halbe Nacht nichts besseres zu tun hatte, als fortwaehrend zu bellen. Tagsueber liegen diese verlausten Dinger dann schlafend in der Sonne rum.

Als dann heute morgen um 9 Uhr (Samstag ist in Indien ein relativ normaler Werktag) zwei Daecher weiter irgendeine unsinnige, aber auf jeden Fall laute Maschine angeschmissen war, war es mit dem Schlaf auf jeden Fall vorbei.

Nach einem maessigen Fruehstueck mit miserablen Service auf einer eigentlich schoenen Dachterrasse ging es dann mit schlechten Nachrichten weiter. Turkish Airlines hat unseren Flug, der eigentlich auf 4.45 am festgesetzt war, mal eben auf 1.15 pm gesetzt und somit uns eine weitere Nacht in diesem schoen lauten Hotel bescherrt. Danke!

Mit der Rikscha fuhren wir dann auf den Gewuerzmarkt, endlich mal ein schoenes Erlebnis, die unbekannten Gerueche, die grossen Saecke mit Chili und Kurkurma und Ingwer und und und. Ausgestattet mit Gewuerzen fuer die naechsten 30 Jahre verliessen wir den Markt uns besichtigten das Rote Fort. Dahin wollten wir mit einer Rikscha fahren, aber anscheinend konnte uns unser Rikschafahrer nicht wirklich verstehen. Anstatt dahin zu fahren, fuhr er nach einiger Zeit ploetzlich in die Gegenrichtung, um uns dann mitten im Nirgendwo sagen zu wollen, dass hier der Eingang zum Fort sei. Fuer einen Weg, der zu Fuss vielleicht 20 Minuten gedauert haette, brauchten wir verfahrens- und verkehrsbedingt dann ca. 45 Minuten.

Das Fort selbt hat Shah Jahan erbauen lassen, der auch fuer die groesste Moschee Indiens (Platz fuer 25.000 Betende) und fuer das Taj Mahal verantwortlich war. Ein Wahnsinnsbau, in deren grossflaechigen Parkanlagen man auch endlich mal Ruhe findet vor dem Laerm und Dreck Delhis Strassenverkehrs. Zudem stehen hier zahlreiche eindrucksvolle und gleichzeitig verspielte Bauten aus 1001 Nacht.



Nach einiger Zeit machten wir uns auf Richtung der Moschee, hatten hier aber das Pech, dass diese gerade den Glaeubigen vorbehalten war. Also machten wir uns auf die Suche nach den letzten Punkten auf unserer Einkaufsliste, was uns zwar durch die ganze Stadt trieb, aber leider nicht zu einem Erfolg.

Einen ersten Abendsnack gab es dann in einem aehnlichen Drehrestaurant wie in Jaipur, nur waren hier die Preise noch abgehobener. Daher gab es dann richtiges Abendessen dort, wo wir auch am ersten Abend in Delhi vor gerade mal dreieinhalb Wochen (unverstellbar irgendwie) assen. So schliesst sich der Kreis, wir schlafen wieder im selben Hostel, essen wieder im selben Restaurant, und wer weiss, vielleicht stoeren uns heute nacht wieder die selben Hunde mit ihrem Gebelle!

Morgen um 10 Uhr morgens geht es dann zum Flughafen und von da ueber Istanbul, wo wir dank der Umstellung anstelle 5 nur noch eine Stunde Aufenthalt haben, zurueck nach Duesseldorf, wo wir puenktlich zum Ende der Tagesschau hoffentlich ankommen werden.

So, Indien 2008! Das war's!